Elektrische Ausstattung 2.0 – Wie viele Steckdosen sollen es sein?

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Steckdosen

Viele Dinge in unserem Zuhause sehen wir als selbstverständlich an ohne darüber nachzudenken. Ähnlich verhält es sich auch mit den Steckdosen. Wenn sich jedoch der elektronische Haushalt häuft und zu wenige Lademöglichkeiten vorhanden sind, rücken die Steckdosen plötzlich in den Vordergrund. Ohne Steckdosen wäre unser Alltag undenkbar – von einem modernen Smart-TV über einen Wasserkocher, eine Nachttischlampe bis hin zum Ladegerät für das Handy versorgen sie uns zuverlässig mit Strom.

Sie befinden sich überall in unserem Zuhause – in Wohn- und Schlafzimmern, in der Küche und im Bad, im Keller und in der Garage, aber auch im Garten oder auf dem Balkon. Vor allem in der Küche ist eine ausreichende Anzahl an Stromanschlüssen unerlässlich, um die vielen Elektrogeräte versorgen zu können. In jeder Adventszeit beginnt obendrein die Zeit der Weihnachtsdekorationen, die viele elektrische Lichter erfordert.

Doch leider sind in vielen Häusern die Steckdosen längst nicht so zahlreich vorhanden, wie es nötig wäre, um die Elektrogeräte mit Energie zu versorgen. Meist befinden sich im selben Raum lediglich ein Lichtschalter und zwei Stromanschlüsse. Für gewöhnlich versuchen die Bewohner, dieses Problem mit Steckerleisten auszugleichen. Bis zu einem gewissen Grad funktioniert auch diese Möglichkeit, doch Mehrfachsteckdosen und Verlängerungskabel sind als Dauerlösung weder sicher noch hübsch anzuschauen. Es ist daher wichtig, im Voraus genügend Anschlüsse zu planen oder im Zuge einer Renovierung neu zu installieren.

Aber wie viele Steckdosen werden nun gebraucht?

Heutzutage lauten die Mindeststandards in Neubauten für die unterschiedlichen Räume: Für Badezimmer, Wohn- und Schlafzimmer jeweils fünf, für Kinderzimmer vier und für Hobby- und Büroräume drei Steckdosen. Für Wohnungen mit einer Fläche bis zu 50 m² sind drei Stromkreise vorgesehen, bei einer Fläche von bis zu 75 m² sind es vier, bis 125 m² sechs und bei Wohnflächen über 125 m² empfiehlt sich die Anschaffung von sieben Stromkreisen. Wohnungen mit viel Elektronik kommen hier schon arg an ihre Grenzen. Je höher das Ausstattungsniveau ist, desto mehr Steckdosen werden benötigt. Für eine gut durchdachte und zukünftige Planung gibt es Orientierungshilfe.

Richtlinie zur Anzahl der Steckdosen

Die RAL-RG 678 ist eine Richtlinie, die die Ausstattungsstandards einer Elektroinstallation genau festlegt. Sie wurde vom Deutschen Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung herausgegeben, um allen Fragen zu diesem Thema zu klären und um als Orientierung zu dienen. Wer sich näher mit dem Thema der Elektroinstallation beschäftigt, wird nicht nur die RAL-RG 678 finden, sondern auch noch die DIN 18015. Diese definiert ausschließlich die Anforderungen an die Mindestausstattung elektrischer Anlagen in Wohngebäuden, während die RAL-RG 678 Angaben zu Standard- und Komfortausstattung beinhaltet und für Bauherren bei der detaillierten Planung der elektrischen Situation in ihrem zukünftigen Heim eine sehr wichtige Rolle spielt.

Bei der Planung im Neubau ist es wichtig, Unterputz-Steckdosen zu berücksichtigen, da laut der RAL-Richtlinie RAL-RG 678 die Anzahl der Steckdosen von der Größe des Raums und der Ausstattung abhängt. Als Empfehlung für die Standardausstattung nennt RAL beispielsweise entsprechende Richtwerte:

  • Wohnzimmer (> 20 m²): 20 + 4 Steckdosen
  • Küche: 10 + 5 Steckdosen
  • Bad (klein): 2 + 2 Steckdosen
  • Kinderzimmer: 8 + 3 Steckdosen
  • Arbeitszimmer: 8 + 2 Steckdosen
  • Flur: 3 Steckdosen

Durch die gestiegenen Anforderungen an die Elektroinstallation und die Maßnahmen zur Energieeffizienz durch entsprechende Anlagen, wurde im Bereich der Gebäudesystemtechnik vieles ergänzt und weiterentwickelt. Dies führte zur Entstehung von insgesamt drei neuen „Plus-Ausstattungswerte“, zusätzlich zu den bestehenden Mindest-, Standard- und Komfortausstattungen. Diesen drei neuen Werten sind 5 Funktionsbereiche zugeordnet: Schalten und Dimmen; Sonnenschutz; Sicherheit; Heizen, Lüften und Kühlen; Schaltbare Steckdosen/geschaltete Geräte/Energiemanagement.

Fazit:

Beim Neubau sollten Sie immer darauf achten, dass eine ausreichende Anzahl an fest verbauten Steckdosen vorhanden ist. Eine strategisch durchdachte Anordnung der Steckdosen im jeweiligen Zimmer ist entscheidend. Überlegen Sie sich dazu genau, wofür Sie die Steckdosen brauchen – und wählen Sie die Position dementsprechend. Wenn es Ihnen möglich ist, planen Sie so flexibel, dass die Räume auch variabel genutzt werden können. Besprechen Sie alles Wichtige in Bezug auf Elektroausstattung mit Ihrem Bauträger, Architekten oder ziehen Sie sich einen qualifizierten Elektrofachbetrieb zu Rate. Wir empfehlen Ihnen, zumindest eine Standardausstattung zu wählen, da sie auch in Zukunft dem Stand der Technik entsprechen wird.
Bei Altbauten ist es besonders wichtig, die elektrische Sicherheit zu gewährleisten. Nehmen Sie sich die Zeit, um in Ihrer Wohnung zu überprüfen, ob fehlende Steckdosen durch gefährliche Aneinanderreihungen von Steckdosenleisten ausgeglichen werden. Wir empfehlen Ihnen, solche improvisierten Lösungen durch fest installierte Mehrfachsteckdosen zu ersetzen. Dadurch gewährleisten Sie eine sichere und zuverlässige Stromversorgung.

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